9. Argument:
Circustiere zeigen zahlreiche
Anzeichen des Wohlbefindens
Circustiere zeigen bei guter und moderner Haltung (!) keine
Verhaltensweisen, die auf Unwohlsein, Stress oder Angst
hinweisen,
wie z. B. häufiges oder ständiges Auftreten stereotyper
Bewegungen, Teilnahmslosigkeit, übermäßige Aggressivität,
verkrampfte Körperhaltung, Ausstoßen von Kontaktsuchlauten,
zielloses Umherhasten, Ausbruchversuche. Dagegen findet man
zahlreiche Anzeichen des Wohlbefindens. So kann man häufig
beobachten, dass die Tiere in entspannten Stellungen ruhen oder
dösen, ausgedehnt und selbstvergessen Körperpflege betreiben,
allein oder mit Artgenossen spielen, sich konzentriert und ohne
Hast der Nahrungsaufnahme widmen, Imponier- und Markierverhalten
zeigen, sich gegenüber Menschen freundlich und zutraulich
verhalten usw. Besonders bemerkenswert ist in diesem
Zusammenhang die große Friedfertigkeit vieler Circuselefanten.
Häufig können die Circusbesucher ungeschützt ganz nahe an die
Elefanten herangehen, sie anfassen oder sogar auf ihnen reiten,
ohne dass sie sich dabei in Gefahr bringen.
Hinweise:
In seltenen Fällen kann man bei
Circustieren repetitive, d. h. gleichförmige, sich wiederholende Bewegungen
beobachten. Dieses Verhalten dauert immer nur kurze Zeit an (wenige
Minuten). Repetitive Bewegungen dieser Art deuten nicht auf ein Leiden hin,
sondern haben harmlose Ursachen, wie z.B. ungeduldiges Warten auf angenehme
Ereignisse, vor allem auf die Fütterung, die Körperpflege oder das Training
(vgl. T. Friend and D. Bushong, Stereotypic behaviour in circus elephants and
the effect of "anticipation" of feeding, watering and performing, Ontario 1996).
Auch andere harmlose Ursachen sind möglich. Dieses Phänomen kann man nicht als
Verhaltensstörung einstufen (vgl. Leitlinien für die Haltung von Tieren in
Zirkusbetrieben, Bonn 2000, S. 46). Davon zu unterscheiden ist ein lang
andauerndes, repetitives Verhalten, das durch Beschäftigungslosigkeit bzw.
Stress ausgelöst wird (sog. Stereotypien). Derartige pathologische, als
Verhaltensstörung zu bewertende Stereotypien kommen in einem guten Circus
eindeutig nicht vor.
Quellen:
Siehe Broschüre „Theoretische
Grundlagen der Circustierhaltung" (Navigationsleiste rechts)!
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