Drei kurze Kommentare zu drei häufig geäußerten Irrtümern

1.) Die Tierrechtler behaupten, die Tiere im Zirkus würden leiden, da der Zirkus seine Tiere gefangen halte.

Das ist Unsinn! Zirkustiere kennen, wie überhaupt alle Tiere, das Konzept der Freiheit nicht. Das Leben in der Wildnis wird nämlich durch zahlreiche Zwänge bestimmt, die die Entscheidungsfreiheit der Tiere erheblich einschränken (z.B. der Zwang zur Futter- bzw. Beutesuche, zur Feindvermeidung, zur Revierverteidigung, zu Rangordnungskämpfen usw.). Gut gehaltene Tiere fühlen sich deshalb nicht als Gefangene. Außerdem ist die Wildnis kein Paradies, sondern ein Ort, an dem die Tiere vielen Strapazen und Entbehrungen ausgesetzt sind.

2.) Die Tierrechtler behaupten, die Tiere im Zirkus würden leiden, weil der Zirkus die vermeintlich existierenden Tierrechte verletze.

Das ist Unsinn! Zwischen den Tierrechten, die ja in Wirklichkeit Menschenrechte sind, und dem Wohlergehen der Tiere gibt es keinen inneren Zusammenhang. So wird z.B. bei einem Reitpferd das Recht auf freie Wahl des Aufenthaltsortes durch die Entscheidungen des Reiters verletzt. Trotzdem geht es dem Pferd deswegen nicht schlecht - vorausgesetzt, der Reiter bringt das nötige Einfühlungsvermögen mit. Unzählige andere Beispiele lassen sich finden.

3.) Die Tierrechtler behaupten, die Tiere im Zirkus würden leiden, weil sich ihr Leben von dem Leben ihrer Artgenossen in der Wildnis unterscheide, ihre Haltung also nicht artgerecht sei.

Das ist Unsinn! Höhere Säugetiere haben eine große Anpassungsfähigkeit. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass angeborenes, instinktives Verhalten niemals in reiner Form vorkommt, sondern immer mit erlerntem Verhalten zu einer Einheit verschmolzen ist. Ein Löwe, der in Menschenobhut zur Welt kam und aufwuchs, stellt nicht die gleichen Anforderungen an seine Umwelt wie ein Löwe in der Wildnis. Die Tierrechtler fassen den Begriff "artgerecht" viel zu eng.

Dirk Candidus (Dezember 2019)