Zirkus mit Tieren muss sein
Der traditionelle Zirkus ist eine wichtige
Begegnungsstätte zwischen Mensch und Tier. Dies ist der Grund, warum er auch
für nachfolgende Generationen erhalten bleiben muss. Im Einzelnen sprechen die
folgenden Überlegungen für die Erhaltung der Tier-Mensch-Kultur im Zirkus:
1) Im traditionellen Zirkus kann man sehr viel über Tiere lernen, dies macht den
Zirkus zu einem herausragenden Lernort. Moderne Tierdressuren sind auf
den natürlichen Bewegungsabläufen der Tiere aufgebaut und so konzipiert, dass
die Schönheit der Tiere und ihre Gelehrigkeit immer im Mittelpunkt stehen. Zudem
zeigen die Tiere bei der Interaktion mit den Tierlehrern ihr gesamtes
Ausdrucksverhalten. In der Manege wird also die ganze Persönlichkeit der Tiere
sichtbar. Schließlich können sich Menschen und Wildtiere nirgendwo ohne Stress
für beide Seiten so nahe kommen wie im Zirkus. So verschafft der Zirkus seinen
Besuchern unvergessliche Tiererlebnissse.
2) Tierpräsentationen im Zirkus wecken Interesse und Sympathie für Tierarten,
die in der freien Natur vom Aussterben bedroht sind. Die Tiere im Zirkus werden
so zu Botschaftern ihrer wild lebenden Artgenossen. Dadurch leistet der Zirkus
einen wichtigen indirekten Beitrag zum Natur- und Artenschutz. Denn wer
die bedrohten Tierarten aus eigener Anschauung kennengelernt hat, wird auch eher
bereit sein, sich für deren Überleben in der freien Natur einzusetzen.
3) Der Zirkus macht deutlich, wie wichtig es ist, Tiere, die in Menschenobhut
leben, zu beschäftigen, und demonstriert beispielhaft, wie eine
verhaltensgerechte, auf das Tierindividuum abgestimmte Beschäftigung aussehen
kann. Damit erzieht er seine Besucher zum respektvollen Umgang mit dem Tier.
Dirk Candidus (Dezember 2018)
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